Projektmanagement-Plan: Warum Du vielleicht KEINEN brauchst!

Sicher hast Du auch schon mal die Empfehlung bekommen für Dein Vorhaben mit einem ausgefeilten Projektmanagement-Plan zu arbeiten, in dem Du einträgst, wann Du welche Aufgabe Du nach und nach abarbeitest.

Häufig wird ein solcher Plan als „must-have“-angepriesen, ohne den Du Dein Vorhaben nicht angehen solltest. Auch ich arbeite oft mit solchen Plänen. Mir helfen sie u.a. den Überblick zu behalten.

Deine Versuche einen Projektplan zu erstellen waren bisher immer fruchtlos

Aber vielleicht hast Du auch schon diverse verzweifelte Versuche hinter Dir, einen Projektplan zu erstellen und bist immer wieder gescheitert. Vielleicht gelang Dir die Planung erst gar nicht? Vielleicht hast Du alles gut geplant, aber in der Umsetzung hat es dann nicht geklappt. Vielleicht ist Dir auch so ein Projektplan als Ganzes ein Rätsel….

Bist Du überhaupt ein „Projektplan-Typ“?

Wenn Du also immer wieder vor der Frage stehst, wie Du Dein Vorhaben planen sollst und doch nicht weitergekommen bist. Oder sich angesichts Deiner misslungenen Versuche vielleicht schon kräftige Selbstzweifel gebildet haben, dann kläre doch zuerst mal für Dich, ob Du überhaupt der Typ bist, dem ein Projektplan wirklich die Arbeit erleichtert. Denn nur dann macht es auch wirklich Sinn Dich damit zu beschäftigen.

Es kann nämlich auch sein, dass Du gar keinen Projektplan brauchst! Und die Beschäftigung damit Dich nur unnötig Zeit kostet oder Dir das Leben erschwert.

Ob hilfreich oder nicht hängt nämlich von Deinem Persönlichkeits-Typ ab.

Jede Person ist ein Individuum und doch gibt es Gemeinsamkeiten

Wir Menschen sind alle unterschiedlich. Jeder von uns ist ein Unikat! Und doch gibt es gewisse Persönlichkeits-Strukturen, die bei einigen Menschen ähnlich sind und die es daher ermöglichen, diese Menschen in Gruppen zusammenzufassen.

Dieser Aufgabe hat sich die Psychologie schon seit langem angenommen und diverse Tests dazu entwickelt (ich spreche hier die wirklich wissenschaftlich fundierten Tests und nicht die Brigitte-Horoskop-Schnell-mal-eben-nebenbei-Einschätzungen an).

Persönlichkeitstest helfen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten benennen zu können

Diese Tests sind entwickelt worden, um menschliches Verhalten besser verstehen und damit den Menschen weiterhelfen zu können. Nicht (!) um sie zu kategorisieren und in Schubladen zu stecken….

Bevor ich jetzt weiter über das Thema Projektmanagement-Plan schreibe und erläutere, warum es sein kann, dass diese Technik nicht oder nicht gut für Dich funktioniert, schau Dir doch erst mal dieses kurze Video (2:16 Min) an.

Frage Dich, ob Du Dich in den dargestellten Personen – vielleicht nur zum Teil, vielleicht aber auch richtig gut – wiedererkennst.

Und? Wiedererkannt? Bist Du eher so wie die Frau im Film? Oder wie der Mann?

Ja, ein Projektplan ist genau das Richtige für Dich!

Wenn Du wie der Mann tickst, dann ist ein Projektplan sicher super hilfreich für Dich.

Du wirst ihn sogar brauchen, um wirklich an Deine Vorhaben zu gehen. Denn ohne Plan, wird Dir schlichtweg etwas fehlen. Du wirst im Grunde gar nicht genau wissen, was Du tun und wie Du es tun solltest.

Etwas genau zu planen und es erst dann umzusetzen, ist für Dich wie ein rechter und ein linker Schuh. Nur zusammen ergeben sie ein richtiges Paar, in dem Du gut laufen kannst.

Wenn Du also eher der Typ bist, der im Video als „judging“ benannt wird, dann lohnt es sich auf jeden Fall für Dich, Dich in die Techniken des Projektmanagements tiefer einzuarbeiten, da Dir diese Hilfsmittel vermutlich enorm weiter helfen.

Nein, vermutlich kommst Du besser ohne detaillierte Planung zurecht

Wenn Du Dich eher als „perceiving type“ siehst (die Frau im Video), solltest Du die Technik des Projekte-planens für Dich erst mal gründlich prüfen.

Es kann nämlich gut sein, dass sie Dir gar nicht weiterhilft. Du also unnötig Zeit in sie vergeudest, weil Du die Dinge einfach komplett anders angehst. Lass Dich also nicht verrückt machen, wenn Dir Deine Planung einfach nicht gelingen will…. Kläre erst, ob diese Technik zu Deiner Arbeitsweise passt.

Eine Strategie brauchst Du dennoch, sonst verpuffen Deine Anstrengungen

Was allerdings auf keinen Fall heißt, dass Du völlig willkürlich und ohne jede Strategie vorgehen kannst. Ohne das geht es nicht! Sonst wird Dein Vorhaben nicht gelingen.

Vermutlich findest Du dann jedoch andere Wege als den Projektplan Deine Strategien umzusetzen.

Background-Info zu den beiden Typen im Video

Das Video bezieht sich auf den „Myers-Briggs Type Indicator“ kurz MBTI. Dieser psychologische Persönlichkeits-Test basiert auf Carl Gustav Jung‘s Persönlichkeitstypologie  und wurde in den 1960ern von Kathrin Briggs und ihrer Tochter Isabel Briggs Myers mit bezug auf die Geschäftswelt weiterentwickelt.

Er betont den Wert der Unterschiedlichkeit der Menschen und ist nicht wertend. Es gibt keine besseren oder schlechteren Typen. Jeder Typ hat seine Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten. „judging“ und „perceiving“ sind jeweils nur Präferenzen, die jeder Mensch hat und die lediglich in unterschiedlichem Maße ausgeprägt sind. Diese beiden Präferenzen beziehen sich nur darauf, wie man sich selbst in bezug auf die Außenwelt organisiert. Im Test gibt es noch drei weitere Präferenz-Paare.

Die Darstellung der beiden Präferenzen als Frau bzw. Mann hat übrigens gar nichts auszusagen. Es gibt in beiden Geschlechtern beides. Dies wurde lediglich zur besseren Verständlichkeit so gemacht. Entweder zwei Männer oder zwei Frauen zu nehmen, wäre schwieriger zu verstehen gewesen.

Der MBTI ist als reines Hilfsmittel zu betrachten. Er kann Dir zum einen helfen, Dich selbst besser zu verstehen. Es kann aber auch helfen andere besser zu verstehen.

Es kann aber daher auch sein, dass Du mit dem Video und diesem Blogartikel überhaupt nichts anfangen kannst! Dann ist das halt so und es ist einfach nicht das richtige Hilfsmittel für Dich, nichts weiter….

„Ich kann nichts dafür, ich bin halt so…!“ ist keine Entschuldigung!

Eins ist noch ganz wichtig!!!

Jeder Mensch ist auch dynamisch, d.h. in der Lage sich zu entwickeln und zu verändern. Kein Mensch ist also in diesem oder jenen Typ festgemeißelt oder starr darin verhaftet.

Solltest Du Dich also eher in der Frau im Video wiedererkennen, das für Dich aber aus welchem Grund auch immer, Probleme, Unsicherheiten, Ärger oder sonst eher Negatives mit sich bringt, dann kannst Du Dich auch bewusst mehr zu einer Person hin entwickeln, die dem Mann im Video entspricht.

Immer vorausgesetzt Du bist mit Deiner aktuellen Situation unzufrieden und willst etwas ändern. Dann kannst Du es auch, ist halt ein bisschen Arbeit… 😉

Als Ausrede im Stil von „Ich kann nichts dafür, ich bin halt so…!“ kann der Test also nicht dienen!

Frohes Projekte planen – oder eben auch nicht… 😉
Deine Dagmar Ruth


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  1. Hallo Dagmar,
    ich schließe mich der Meinung von Alexandra an. Redaktionsplan: Nie und nimmer. Ich hab es gefühlte 100 Mal probiert und bin 100 Mal daran gescheitert. Ebenso wie diese gesamten Ordnungs/ Strukturierungs/ Einteilungtools funktioniert auch der Redaktionsplan bei mir nicht. Und mich zu ändern, damit der Redaktionsplan doch funktioniert, hat auch nicht geklappt.

    Wer in einem kreativen Beruf zu Hause ist (und Webdesign bzw. Design allgemein ist nun mal kreativ) der kann nicht alles in der richtigen Reihenfolge und zur richtigen Zeit machen und nach Möglichkeit dann auch noch von 9h – 17h . Das heisst ja nicht, dass man als Kreativer alles durcheinander macht. Aber etwas mehr Freiheit als für linear denkende Menschen, braucht es für Kreative nun eben schon.

    Ich habe z. B. im Laufe der Jahre ein sehr klares System, das aber NUR für mich funktioniert, aufgebaut. Würde ich dieses System jemand anderem überstülpen, wäre der wahrscheinlich nicht sehr erfreut. Aber für mich passts perfekt und ich kann alle Termine einhalten. Ohne Redaktionsplan. Trotzdem erscheinen meine Artikel in meinem Blog in Abständen von 1-3 Wochen. (1-3 Wochen ist übrigens „angeblich“ auch keine gute Lösung. Ein Blog sollte „angeblich“ täglich mit Content befüllt werden. ) Da meine Artikel aber gut recherchiert sind und ich für jeden Artikel viele Stunden benötige, wäre eine höhere Frequenz für mich gar nicht möglich.

    Fazit: Bloggen sollte man doch genau so, wie man meint, dass es der eigenen Person entspricht und die Tipps, „wie man bloggen soll“, halte ich für wenig sinnvoll.

    lG
    Raphael

    1. Hallo Raphael,
      herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!

      Das was Du beschreibst ist genau das, was ich mit meinem Artikel meinte: Für manche Leute passt ein „striktes“, sprich vorgegebenes Planungssystem eben nicht….
      Du beschreibst ja genau, dass Du Dein eigenes gefunden hast mit dem Du gut zurechtkommst. Und das ist m.M.n. genau das, worauf es ankommt. Nicht das, was man angeblich tun sollte.

      Wenn man noch keinen für sich funktionierenden Weg gefunden hat, dann finde ich es gut, wenn man Vorschläge, wie den eines Redaktionsplanes ausprobiert. Sollte man allerdings immer wieder feststellen, dass man selbst damit nicht zurechtkommt, dann gilt es eben einen anderen, passenderen Weg zu suchen. Freut mich, dass Du den für Dich gefunden hast! 🙂
      Viele Grüße
      Dagmar

  2. Liebe Dagmar,

    danke für diesen Beitrag. Ich war früher gar kein Fan von Persönlichkeitsprofilen. Aber nach und nach habe ich doch entdeckt, wie viel Entlastendes ein Profil bringen kann und dass es doch sehr hilft, sich auf seine Stärken zu konzentrieren. (Wenn es ein fundiertes und validiertes Profil ist). Ich arbeite mit dem DISG Profil und habe mich in deinem Beitrag sehr wiedergefunden. Für mich sind solche strukturierten Tools eher Zwang als Hilfe. Das wurde mir gerade noch mal klar. Ich arbeite intuitiv und eher spontan. Eine tolle Idee, diese beiden Themen zu kombinieren. War für mich gerade ein Aha-Erlebnis. Werde mal schauen, wie ich den Redaktionsplan für meinen Typ passend machen kann.
    Herzliche Grüße – Alexandra

    1. Herzlichen Dank liebe Alexandra für Dein tolles Feedback!
      Es freut micht total, dass ich Dir damit eine Inspiration und Hilfe geben konnte. 😀
      Den DISG kenne ich auch und auch daraus kann man m.E. wertvolle Tipps für sich selbst gewinnen.
      Liebe Grüße, Dagmar

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