Wie Du Affirmationen formulierst, damit sie Dir wirklich weiter helfen

Affirmationen sind positive Glaubenssätze, Du kannst sie auch Kraft-Sätze oder selbstbejahende Sätze nennen. Sie sind sehr beliebt, es gibt unzählige davon. Wirkungsvoll sind Affirmationen aber erst dann, wenn Du sie richtig formulierst. Das heißt: Für Dich passend!

Wobei können Dir Affirmationen helfen?

Sie können Dir helfen,

  • neue und/oder Dich stärkende Überzeugungen zu entwickeln,
  • Verhaltensmuster zu ändern,
  • ein neues Vorhaben anzugehen bzw. etwas Neues zu beginnen,
  • dran zu bleiben oder weiterzumachen, auch wenn´s schwierig wird
  • oder Deine Ziele zu erreichen.

Mit Affirmationen nutzt Du die Kraft Deiner Gedanken.

Wenn Du beginnst, dauerhaft Deine Gedanken durch Affirmationen zu ändern, dann ändern sich nach und nach auch Dein Verhalten und Deine Gefühle.

Denken, Fühlen und Handeln hängen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Du kannst Dich auf diese Weise in gewisser Weise neu „konditionieren“. Doch das gelingt nur, wenn Deine Affiramtion richtig formuliert ist.

Der häufigste und schwerwiegendste Fehler beim Verwenden von Affirmationen

Der häufigste und schwerwiegendste Fehler beim Verwenden von Affirmationen ist, vorgegebene Sätze von Anderen einfach zu übernehmen.

Sei es von Kollegen oder Freunden, von Kalenderblättern, von „Experten“ oder sonstigen Vorbildern.

Du übernimmst zum Beispiel Sätze wie diesen hier:

„Alles was Du Dir vorstellen kannst, kannst Du auch erreichen!“

Walt Disney

Vielleicht weil er Dir gut gefällt, vielleicht weil Du gerne Mickey Maus und Donald Duck gelesen hast oder Dir Walt Disney als Person sympathisch ist. Vielleicht auch weil Du Dir vorgenommen hast, etwas Konkretes zu erreichen.

Wenn dieser Satz wirklich gut für Dich passt, ist das an sich kein Problem. Doch genau hier lauert die Gefahr.

Passt dieser Satz wirklich für Dich?

Fremde Affirmationen können sich negativ auf Dich und Dein Vorhaben auswirken.

Wenn Du Dir täglich oder gar mehrfach täglich Affirmationen vorsagst, die jemand anderes erfunden hat, läufst Du Gefahr, Dir etwas Fremdes „einzuverleiben“. Wie einen Parasiten oder Alien.

Das ist zum einen niemals (psychisch) „gesund“.

Zum anderen kann es genau das Gegenteil von dem bewirken, was Du mit der Affirmation eigentlich bewirken willst, Nämlich Dich hemmen oder Dir sogar schaden.

Warum ist das so?

Jeder Mensch ist individuell

Jeder Mensch ist individuell, mit eigener Geschichte, eigenen Stärken und eigenen Schwächen, Vorlieben, Befürchtungen, Erfahrungen, Zukunftswünschen, etc.

Jeder Mensch reagiert auf Wörter oder Sätze individuell, Worte lösen bei jedem unterschiedliche Assoziationen aus.

Das kannst Du leicht überprüfen. Frag in Deinem Freundeskreis nach, welche Assoziationen die Leute zu einem bestimmen Wort haben. Also nicht, was das Wort bedeutet, sondern, welche Erfahrungen, Gefühle oder Gedanken sie damit assoziieren. Wenn Du wirklich genau  (also nicht allzu oberflächlich) nachfragst und die Leute ehrlich sind, bekommst Du bei 10 befragten Personen garantiert 10 unterschiedliche Antworten.

Genau so ist das mit den Affirmationen, die Du eigentlich in bester Absicht von jemand anderem übernimmst. Deine Assoziationen sind garantiert andere, als die der Person, die den Spruch geschrieben hat.

Doch das ist noch nicht alles!

Wörter lösen unterschiedliche Gefühle aus.

Wörter haben auch immer eine Gefühls-Komponente – sie lösen ganz unterschiedliche negative wie positive Gefühle in uns aus. D.h. Wörter und Sprüche haben immer einen individuellen, emotionalen Anteil, eine sogenannte „Affektbilanz“.

Wörter machen etwas mit Dir: Sie bewirken Emotionen, Gefühle und Körperempfindungen.

Diese können rein positiv oder rein negativ sein. Sie können aber auch beides gleichzeitig sein – positiv und negativ. Das ist völlig normal und ganz richtig, denn wir nehmen diese Gefühle sozusagen mit unterschiedlichen „Sinnes-Organen“ wahr. Die Neurowissenschaften haben gezeigt, dass wir sie in verschiedenen Hirn-Arealen wahrnehmen und verarbeiten.

Ein einfaches Beispiel: Fühle mal bei dem Wort „Eltern“ in Dich rein.

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Menschen löst dieser Begriff gleichzeitig positive wie auch negative Gefühle aus. Bei Dir auch? 😉

Wenn Du die unbestrittene Kraft einer Affirmation für Dich nutzen willst, dann muss es unbedingt Deine eigene sein.

Wenn eine Affirmation für Dich wirkungsvoll sein soll, dann muss sie Deine eigene sein!

Sie muss 1) zu Dir passen. Und sie muss 2) ausschließlich positive Assoziationen bei Dir hervorrufen. Und zwar nicht nur der Satz an sich, sondern jedes einzelne Wort.

Umso mehr gilt das für die Gefühle und Körperempfindungen, die der Spruch bei Dir auslöst. Sind die wirklich positiv? Reagierst Du überwiegend mit positiven Gefühlen auf das, was Du vor Dich hinsagst?

Das herauszufinden bedarf wahrscheinlich ein wenig Übung. Und ein wenig zeitlichen Aufwand, der sich aber allemal lohnt.

Denn wenn Du einen zu Dir passenden Satz gefunden hast, dann wirkt er auch wirklich positiv auf Dich. Im anderen Fall kann er Dich dagegen lähmen, blockieren, einengen oder gar ganz verhindern, dass Du damit das erreichst, was Du eigentlich bezwecken willst.

Trau Dich Deine eigene Affirmation zu finden und probiere sie eine zeitlang aus. Dann schau was passiert und passe sie gegebenenfalls an.
Deine Dagmar Ruth