7 wichtige Erkenntnisse aus meiner lebensverändernden beruflichen Neuausrichtung

In diesem Artikel beschreibe ich meinen Weg, den ich beim Aufbau meiner Selbstständigkeit gegangen bin und gebe in 7 Erkenntnisse weiter, was ich aus aus dieser lebensverändernden beruflichen Neuausrichtung gelernt habe. (Interessant auch dann, wenn Du nicht selbstständig bist oder vorhast es zu werden.)

Um Dir einen schnellen Überblick zu verschaffen, kannst Du nur die zusammenfassenden Überschriften lesen.

Erkenntnis #1

Wir sind alle viel leidensfähiger als wir gemeinhin vermuten. Um unser Leben wirklich grundlegend zu ändern, braucht es häufig einen starken Anstoß.

Mitte Mai 2011 ist es passiert! Nach einer „Teamsitzung“ hatte ich endgültig die Nase voll! Von meiner Anstellung, meinem Chef und meinen Kollegen. Die konnten mich alle mal kreutzweise…

Ja, das muss ich so drastisch ausdrücken! Ich wollte mir das nicht mehr bieten lassen!

Dieses Grüppchen-Geklüngel, um andere in ihrer Arbeit auszuhebeln und klein zu halten und auch nicht meine eigene Eingeschränktheit und Fremdbestimmung durch Chefs, Geldgeber, Vergaberichtlinien und die Fokussierung auf politisch gewollte Themen, die an der Realität völlig vorbeigingen.

Seit über 10 Jahren hatte ich Jugendliche für das Thema der beruflichen Selbstständigkeit begeistert. Mich immer tiefer und intensiver mit dem Thema Unternehmertum beschäftigt, doch ich selbst saß immer noch in einer Anstellung fest.

Bisher hatte ich anscheinend noch nicht genug gelitten. Mein Leidensdruck war noch auszuhalten und noch nicht groß genug.

Das änderte sich nun, ich hatte es endgültig satt und wollte wirklich etwas verändern!

Doch was sollte ich machen? Wie sollte ich es angehen? Wie sollte und konnte ich unternehmerisch mein Einkommen verdienen? Mir fehlten eine eigene Geschäftsidee und ein eigenes Geschäftskonzept.

Erkenntnis #2

Nur weil Du nicht weißt, wie es gehen soll, heißt das noch lange nicht, dass Du es nicht angehen kannst!

Ich hatte also keine Idee, aber den festen Willen, etwas an meiner Situation zu ändern. Einen weiteren Job in einer Anstellung kam für mich nicht in Frage. Das hätte nur die Rahmenbedingungen geändert (wer weiß, ob zum besseren), aber nichts Grundlegendes an meiner Situation.

Denn eigentlich war mir schon seit Jahren klar: Ich will Unternehmerin werden.

Zuerst ging es also darum mich intensiver mit diesem Gedanken der Selbstständigkeit, die bisher nur ein Wunsch gewesen war, zu beschäftigen. Ich besuchte Tagungen und Kongresse, sprach mit Menschen, die bereits das erreicht hatten, was ich mir wünschte und vorstellte.

Das war nicht immer einfach, denn ich musste dabei auch viele Frust-Situationen aushalten und geduldig meine Vorhaben weiter verfolgen und weiter entwickeln.

Der erste Schritt, wenn Du etwas wirklich verändern willst ist, Dich gründlich zu informieren und dann Schrittweise damit zu beginnen, um nicht im theoretischen „eigentlich müsste ich mal“ zu verharren. Sondern anzufangen Infos einzusammeln, Dinge im Kleinen zu ändern oder anders zu machen.

Im Grunde ist es am Anfang egal, was Du änderst, Hauptsache Du änderst etwas!

Erkenntnis #3

Alles startet mit einem starken Wunsch oder Bedürfnis. Erst wenn dieses da ist und Du Dich wirklich für das „ob“ entschieden hast, macht es Sinn, Dich mit dem „wie“ zu beschäftigen.

In dieser ersten Zeit verfestigte ich meine Entscheidung:  Ja, ich will mich selbstständig machen! Das war definitiv mein letztes Projekt in meiner letzten Anstellung.

Klar kamen mir immer wieder Fragen und Zweifel in den Kopf, wie ich das denn machen sollte. Da ich darauf bisher keine befriedigende Antwort gefunden hatte, blieb mir nichts anderes übrig als mich verstärkt meiner Entscheidung zu widmen, dass ich es will.

Das tat ich indem ich Aktivitäten unternahm, die meinen Wunsch und meine Sehnsucht noch größer werden ließen, was teilweise echt anstrengend war auszuhalten. Aber es führte dazu, dass es – gefühlt mit meinem ganzen Körper – keine Alternative mehr gab. Ich hatte mich entschieden! Ich werde mich selbstständig machen.

Wenn ich heute meine Kunden coache, kommen wir häufig an diesen Punkt. Es soll etwas verändert werden, es wird aber zu früh an das „wie“ gedacht und daran rumüberlegt.

Zu früh, weil die wirkliche Entscheidung für das „ob“ (ob wirklich etwas verändert werden soll) mit allen dazu gehörigen Konsequenzen noch gar nicht getroffen ist.

Das führt meist dazu, dass die Vorhaben als zu schwierig oder nicht umsetzbar erachtet werden. Und zu Frust und Verzagen, denn es fehlt etwas ganz wichtiges: Die Motivation neue Herausforderungen anzugehen.

Wenn Dir von ganzem Herzen klar ist, dass Du etwas ändern willst, dann ist das eine starke Motivation Dein Vorhaben zu beginnen. Auch wenn Du immer noch nicht genau weißt, wie.

Erkenntnis #4

Du brauchst eine starke Vision, die Dich magisch anzieht, die Dir Energie und Kraft verleiht und die Dich nach Wegen und Lösungen suchen lässt.

In solchen Fällen arbeite ich mit meinen Kunden erst weiter daran, wirklich eine Entscheidung zu treffen. Wichtig dabei ist, das „wie“, soweit es geht, auszublenden und hinten anzustellen, bis die Entscheidung für das „ob“ getroffen ist. Also, ob die angestrebte Veränderung auch wirklich umgesetzt werden soll.

Was dabei fast unbezahlbar ist, ist eine klare und starke Vision. Mit deren Hilfe Du Dir ganz genau vorstellen kannst, was Du erreichen willst und ganz wichtig (!!!) warum Du es erreichen willst!

Entwickle eine starke Vision von dem was Du erreichen willst!
Warum wird es sich lohnen, Dich richtig anzustrengen?
Was wird sich dadurch verbessen?
Welche schönen Dinge und Situationen werde ich dadurch in meinen Leben erleben können?
Was wird wegfallen, was mich jetzt stresst und schwächt?

Das sind nur ein paar Fragen, die es sich lohnt zu stellen. Denn mit jeder gefundenen Antwort wird klarer: Ja, ich will das! Ich kann es auch angehen!

Erkenntnis #5

Wenn das Ziel klar ist, kannst Du nach möglichen Wegen suchen, es zu erreichen.

Bei mir hat es ca. 9 Monate gedauert, bis ich an dem Punkt war, mich mit dem „wie“ beschäftigen zu können. Erst dann konnte ich mir konkrete Gedanken über die Art und Weise meiner Selbstständigkeit machen, indem ich mich informierte, vertiefende Bücher las und mir Inspiration durch Beispiele holte.

Was dabei ganz wichtig für mich war: Ich überprüfte immer wieder gedanklich und vor allem auch gefühlsmäßig, in wie weit die Ideen auch zu dem passten, was ich mir vorstellte.

Ich arbeitete also kontinuierlich an meiner Vision weiter, bis sie sehr stark und klar geworden war. Um sie als Entscheidungshilfe zu nutzen, mögliche Wege in mein Unternehmertum daran zu prüfen.

Erst ein weiteres halbes Jahr später konnte ich meine Entscheidung in meiner Arbeitsstellung bekannt geben. Erst dann hatte ich mein Geschäftsmodell gefunden und wusste, was ich ab jetzt konkret tun muss.

Vom ersten „jetzt reicht es mir wirklich!“ bis hin zur Bekanntgabe meiner Entscheidung mich selbstständig zu machen, vergingen also fast 1,5 Jahre.

Erst muss das Ziel ganz klar sein, dann kannst Du Dir Wege überlegen, wie Du an dieses Ziel gelangst. Das geht am besten durch losgehen und ausprobieren.

Das wichtigste an dieser Stelle ist: Ins Tun kommen. Denn nur so kannst Du wirklich herausfinden, was Dir liegt und was gleichzeitig auf gute Resonanz stößt.

Erkenntnis #6

Heute dies (z.B. angestellt), morgen das (selbstständig sein), gibt es nicht! Lebensgestaltung ist ein Prozess, der Zeit erfordert und bei dem es darauf ankommt, welche Voraussetzungen Du mitbringst.

Ich habe meine unternehmerische Tätigkeit erst halbtags, neben der Anstellung begonnen und im Grunde erst drei Jahre nach jenem „Vorfall“, den ich ganz zu Anfang geschildert habe, offiziell gegründet.

Rückblickend erscheint mir das ein recht langer Zeitraum. Aber ich habe ihn gebraucht, denn ich musste einen intensiven Prozess durchgehen.

Theoretisch wusste ich schon einiges über Unternehmertum, praktisch hatte ich keinerlei Ahnung. Dass Theorie und Praxis zwei völlig verschiedene Dinge sind, darauf brauche ich Dich vermutlich nicht erst hinzuweisen.

Was mich richtig Arbeit gekostet hat, war mein Denken. Mein Mindset entsprach dem einer Angestellten und das ist  – vielleicht weniger offensichtlich – ein ganz anderes als das einer Unternehmerin. Da gab es richtig viel zu tun!

(Nur als kleine Anekdote am Rand, die dies eventuell etwas beleuchtet: Ich komme aus einer Beamten-/Angestelltenfamilie. Als ich meinen Eltern eröffnet habe, dass ich mich selbstständig machen will, haben sie mich angeschaut, als hätte ich ihnen gerade gesagt, ich wolle zum Mond fliegen. Ich denke mir: In ihren Vorstellungen waren beide Vorhaben ungefähr gleich einzustufen 🙂 )

Eine funktionierende Selbstständigkeit aufzubauen ist ein mehrjähriger Prozess. Von Anfang an (und auch immer wieder währenddessen) ist es wichtig, in längeren Zeitabschnitten zu denken und zu planen.

So richtig klar war mir zu Anfang nicht, wieviel sich grundlegend verändert, wenn man von einem Angestelltenjob in eine berufliche Selbstständigkeit wechselt. Diese Veränderung ist allumfassend. Sie betrifft jeden Teil des Lebens, jeden!
Das Sozialleben, die Finanzen, die Art zu arbeiten und zu denken, das eigene Selbstmanagement und Wissen, die eignen Fähigkeiten und Kenntnisse, etc.

Erkenntnis #7

Unternehmerisch tätig zu sein ist viel schöner, befriedigender und beglückender, als ich es mir jemals hätte vorstellen können! Es ist der tollste Job der Welt!

Ich weiß nicht, wie Deine große Vision von Deinem Leben aussieht.

Ich weiß auch nicht, ob eine berufliche Selbstständigkeit darin überhaupt  vorkommt. Oder ob das Thema Unternehmertum für Dich so einen großen Platz und Wert in Deinem Leben einnimmt, wie es für mich der Fall ist.

Aber ich weiß ganz sicher: Wenn Du den wirklichen Willen hast, Dein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und selbst zu gestalten, ist das möglich! Du kannst viel mehr verändern und erreichen als Du Dir jetzt vielleicht vorstellen kannst! Wenn Du es denn willst!

Seit ich meine eigene Chefin bin spüre ich es jeden Tag: Es hat sich gelohnt und so was von bezahlt gemacht, dass ich mich für mein großes Ziel angestrengt habe.

Für mich war es kein leichter Weg. Ich musste viele Hindernisse überwinden, einige richtig tiefe Motivations- und Frust-täler durchschreiten und habe sogar mehrmals mein Geschäftskonzept komplett über den Haufen geschmissen, weil es nicht zu mir gepasst hat.

Im Grunde habe ich es immer gespürt: Es wird sich lohnen!

Die Freiheiten, die ich heute genieße, sind für mich unbezahlbar. Und das „obwohl“ ich intensiver und mehr arbeite als je in meinem Leben zuvor.

Die Entfaltungsmöglichkeiten und der unternehmerische Spielraum, mein Leben und mein Business so zu gestalten, wie ich es mir vorstelle und wünsche, erscheinen fast unendlich.

Das tiefe Gefühl, dass meine Arbeit mir viel Freude bringe und – noch wichtiger – mich mit Sinn erfüllt, lässt mich freudig in die Zukunft blicken. Wer weiß, was alles noch so auf mich zukommen wird.

Denn das ist mit das schönste an der ganzen Sache: Ich kann in meinem (Arbeits-)Leben ganz und gar ich selbst sein. Und ich kann mich jeden Tag ein Stückchen weiter zu dem Menschen entwickeln, der ich werden möchte.

Wenn es Dein Wunsch ist, Dich als Person stetig weiterzuentwickeln, zu lernen und zu wachsen und vielleicht nie damit aufzuhören.

Wenn Du etwas in Deinem Leben erreichen willst, vielleicht sogar etwas zum Guten verändern willst.

Wenn Du Dein Leben nach Deinen Vorstellungen leben und gestalten willst.

Kurz: Wenn Du ganz Du sein willst.

Dann gibt es meiner Meinung nach keinen besseren Weg als den, unternehmerisch tätig zu werden!!! Denn auf diesem Weg ist unglaublich viel möglich!

Es ist möglich! Nicht nur ich habe mir meinen Traum verwirklicht. Ich kenne viele bei denen es ähnlich ist! Und für Dich ist das auch möglich!

Wenn Du es angehen oder den Weg, auf dem Du Dich befindest, reflektieren willst, hier noch mal meine wichtigsten Erkenntnisse als Tipps zusammen gefasst.

  1. Unterschätz Deine Leidensfähigkeit nicht. Häufig ertragen wir viel mehr, als eigentlich nötig wäre. Um Dein Leben wirklich und vielleicht auch grundlegend zu verändern, brauchst Du einen starken Anstoß.
    Allerdings! Wenn Du Dir das aber klar machst, geht es auch ohne. Ohne Leiden und ohne, dass Dir erst jemand anderes so richtig auf die Füße treten muss.
    Mach Dir klar, dass Du es ändern kannst, einfach weil Du es willst.
  2. Beginne, werde aktiv und geh es an, bevor Du genau weißt, wie Du das alles machen sollst! Es kommt sowieso anders und vor allem entwickelt es sich erst mit dem Tun.
  3. Mach Dir Deinen Wunsch oder Dein Bedürfnis klar. Und arbeite aktiv daran, Dich zu entscheiden, „ob“ Du das wirklich willst. Schiebe das „wie Du das machen/erreichen kannst“ so lange ganz bewusst zur Seite, bist Du 100%ig weißt, dass Du es willst!
  4. Du brauchst eine starke Vision, die Dich magisch anzieht, die Dir Energie und Kraft verleiht und die Dich nach Wegen und Lösungen suchen lässt. Investiere Zeit und Energie, diese Vision zu entwickeln. Sie wird Dir im Laufe der Zeit viel Kraft und Energie sparen!
  5. Zuerst legst Du Dein Ziel klar und deutlich fest. Wo willst Du hin? Erst im zweiten Schritt, überlegst Du Dir Wege (Plural) wie Du dorthin gelangen kannst.
  6. Denke von Beginn an langfristig in Zeiträumen von mehreren Jahren. Erlaube und gönn Dir diese Zeit, Dich und Dein Leben weiterzuentwickeln. Widerstehe der Versuchung zu viel auf einmal zu wollen. Etwas grundlegend zu verändern ist ein Prozess, der Zeit erfordert. Bei dem es auch darauf ankommt, wo Du herkommst und welche Voraussetzungen Du mitbringst.
  7. Wenn Du Dein Leben so gestalten und leben willst, wie Du es Dir vorstellst, ist eine unternehmerische Tätigkeit eine hervorragend geeignete Variante dies zu tun. Dabei geht es nicht um reine ich-zentrierte Selbstverwirklichung, sondern darum Nutzen für die Welt und für die Gesellschaft zu stiften. Und zwar so, wie es für Dich passend und sinnerfüllend ist.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gut, wenn Du Dich auf Deine Reise begibst
Deine Dagmar Ruth


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