Entwicklung verläuft in Stufen, nicht linear

Kennst Du das? Du schaust in Deinen Kalender und erschrickst fast ein bisschen angesichts des Datums. Dein Gefühl: Mensch, wie die Zeit verfliegt….

Und dann fragst Du Dich, wo die letzten Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate hin sind. Eben noch Silvester gefeiert und in 3 Wochen werden die Tage schon wieder kürzer…

Zusätzlich zu diesem „Die-Zeit-fliegt-nur-so-dahin“-Gefühl fragst Du Dich vielleicht auch, was Du die letzten Wochen denn überhaupt so gemacht hast und denkst Dir: „Ziemlich beschäftigt muss ich wohl gewesen sein, sonst wäre die Zeit ja nicht so schnell rum gegangen. Richtig produktiv war ich anscheinend aber nicht…“

Warum „unproduktiv“ nicht unproduktiv ist

Wenn sich derartige ungute Gefühle bei Dir einstellen, ist es an der Zeit inne zu halten, bewusst zu stoppen und ganz genau hinzusehen und zu reflektieren.

Um Dir wirklich vor Augen zu führen, was die letzte Zeit so alles passiert ist und womit du Deine Zeit verbracht hast.

Dann kannst Du nämlich „überrascht“ feststellen, dass eine ganze Menge passiert ist! Und vor allem, dass diese oberflächlich betrachtete „unproduktive“ Zeit überhaupt nicht unproduktiv war. Ganz im Gegenteil!

Um voran zu kommen braucht es Phasen des Reflektierens

Wenn Du genau hinschaust kannst Du feststellen, dass es eine Zeit des
– Reflektierens,
– Überlegens,
– Wachsen-und-reifen-lassens,
– Neustrukturierens,
– Gedanken-wälzens,
– Ideen-spinnens und wieder Verwerfens
– und des Kraft-sammelns war.

Man könnte auch sagen, eine Zeit des kreativen Chaos und des Wachstums.

Häufig auch eine Zeit, in der Du neue Schritte gegangen bist, die Dich herausgefordert haben und für die Du Mut brauchtest, um sie anzugehen.

Das braucht Energie, die dann an anderer Stelle eben weniger zur Verfügung steht.

Phasen des scheinbaren Stillstands sind Phasen der Weiterentwicklung und des Wachstums

Es sind genau diese Zeiten, die Du brauchst, um Dich weiter zu entwickeln und voranzukommen. Das eigene Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten bedeutet Persönlichkeitsentwicklung und persönliches Wachstum.

Wachstum aber läuft nicht linear, wie an der Schnur gezogen steil nach oben.

Es ist eher mit dem Aufstieg in einem Treppenhaus oder auf einen Berg zu vergleichen: Einzelne Stufen führen zur nächsten Etage, zum nächsten Level, zum nächsthöheren Niveau.

Und von dort führen wieder Treppenstufen nach oben zur nächsten Etage, man könnte auch sagen zum nächsten Ziel.

Leg immer wieder Phasen ein, in denen Du bewusst analysierst und Dich wieder gezielt ausrichtest.

Da so ein Aufstieg anstrengend ist, braucht es unbedingt Verschnaufpausen. Die können einem dann manchmal als „verlorene Zeit“ erscheinen, was sie aber ganz und gar nicht sind!

Es sind die nötigen Zeiten um innezuhalten und Kraft zu tanken, um Ideen sich entwickeln zu lassen und das Chaos im Kopf sich setzen zu lassen.

Um danach umso energiegeladener und zielgerichteter wieder loszulegen.

Zwei gute Gründe für geplante und regelmäßige Pausen

Solche Phasen solltest Du ganz bewusst immer wieder einplanen.

Wenn Du immer nur weiter machst und vorankommen willst, wird Dir irgendwann die Puste ausgehen.

Kein Mensch rennt in einem durch einen Berg hinauf. Und selbst wenn, auch für den Abstieg brauchst Du Kraft und Energie. Also: mach zwischendurch Pausen.

Und wenn Du ohne zu reflektieren stetig und vielleicht sogar schnell vorangehst, kann es passieren, dass Du – ohne es zu merken – auf den falschen Pfad gerätst.

Dann hast Du schnell, weil Du es in der Eile oder der Erschöpfung nicht gesehen hast, eine wichtige Abzweigung verpasst und der aktuelle Weg bringt Dich gar nicht mehr dorthin, wo Du eigentlich hin willst. Also: mach zwischendurch Pausen. 😉

Drei Aufgaben pro Tag gegen die „Ich hab ja gar nichts geschafft“-Panik

Einen weiteren Tipp möchte ich Dir noch mit auf den Weg geben, wenn Dich die leichte Panik überfallen sollte, dass Du nicht vorankommst.

Leg Dir einen kleinen Taschenkalender zu, in dem Du Dir für jeden Tag die drei Aufgaben notierst, die Du Dir für diesen Tag vornimmst und wenn Du sie erledigt hast, schön deutlich abhaken kannst.

Das hilft enorm und ist sozusagen Dein 1.Hilfe-Notfall-Set gegen die „Oh je, ich hab ja gar nichts gearbeitet“-Panik.

So gehst Du vor und arbeitest geziel mit der „3-Aufgaben-pro-Tag“-Methode:

Überleg Dir prinzipiell was ansteht, was Du bis wann erledigt haben willst. Und dann schreib´ Dir pro Tag Deine drei Aufgaben auf, die Du an diesem Tag erledigen willst. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Und die erledigst Du ganz konsequent! Damit bist Du einen Riesenschritt weiter.

Auch richtig große Ziele erreicht man nur in kleinen kontinuierlichen Schritten.

Außerdem: Rechne doch mal aus, was dabei an Aktionen raus kommt, wenn Du wirklich jeden Tag drei Dinge erledigst?! Das ist nämlich ne ganze Menge.

Und wenn Du an manchen Tagen so richtig einen Lauf hast, also im Flow bist, dann kannst Du ja noch Aufgabe 4, 5, 6 oder 7 erledigen. Oder Dich daran erfreuen, dass Du das Wichtigste erledigt hast und Dir was Gutes tun. 🙂

Jede Technik braucht Übung, bis Du sie gut beherrschst.

Um die richtige Mischung und Größe dieser drei Aufgaben herauszufinden, braucht es etwas Zeit und Erfahrung. Damit es nicht drei riesengroße Aufgaben werden, die Du nie geschafft bekommst. Oder drei zu kleine Tätigkeiten, die Dich nicht richtig voranbringen.

Probier´ diese Methode daher für eine Zeitlang aus, tüftle ein bisschen damit herum und finde Deine Mischung! Und vergiss nicht Deine nächste Pause zur Erholung und zur Reflektion und Analyse einzuplanen. Denn auch das sind Aufgaben, die zu den 3 Aufgaben pro Tag gehören.

Ich weiß natürlich nicht, in welcher Phase Du gerade steckst. In jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du Deine Entwicklungs- & Kreativphasen feststellen, wahrnehmen und damit auch für Dich nutzen kannst!

Deine Dagmar Ruth